Gefräste Prothesenbasis und eine komplette digital hergestellte Prothese aus VITA VIONIC Material

Digitale Prothesen herstellen – so gelingt Ihr Einstieg!

Sie möchten in Ihrem Dentallabor digitale Prothesen fertigen? Erfahren Sie hier, was Sie dazu brauchen und wie Sie in wenigen Schritten zu guten Ergebnissen kommen.

Ihr Einstieg in die digitale Totalprothetik kann komfortabel erfolgen und muss überhaupt nicht komplex sein. Sie können bei vielen digitalen Verfahren weiterhin nach dem gewohnten und bewährten Prozess Totalprothesen herstellen. Häufig verfügen Sie mit Ihrer CAD-Software und der CAM-Einheit (Fräseinheit oder 3D-Drucker) bereits über die notwendige Laborausstattung und können somit direkt starten, ohne die Geräte umrüsten zu müssen. Trotzdem sind Sie vielleicht unsicher, welches Verfahren für Ihr Labor geeignet ist und wie Sie digital zuverlässig zu guten ästhetischen Resultaten kommen. Keine Sorge, in diesem Bericht erfahren Sie alles über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Verfahren und wie Sie in wenigen Schritten hochästhetische digitale Prothesen herstellen können.

Digital gefertigte Zahnprothese aus VITA VIONIC Material
Digitale Prothese aus dem VITA VIONIC Materialsystem

Digitale Prothesen: Wählen Sie das für Sie beste digitale Verfahren

Bei der Wahl eines für Sie geeigneten digitalen Herstellverfahrens sollten Sie darauf achten, ob sich dadurch der klinische Ablauf in der Praxis ändert. Während einige Verfahren eine neuartige Abformungs- und Registrationstechnik notwendig machen, unterstützen andere Systeme die gewohnten Praxisabläufe. Aktuell sind Funktionsabformung und individuelle Bissregistration auf digitalem Weg noch nicht vollständig umsetzbar. Darüber hinaus sind die ästhetischen Möglichkeiten und Grenzen der unterschiedlichen Verfahren zu bewerten. Digitale Technologien schaffen nur dann echten Mehrwert, wenn Sie damit mindestens genauso gute totalprothetische Versorgungen herstellen können wie mit Ihren eigenen Händen.

Sie wissen, welche Totalprothetik Sie mit Ihrem handwerklichen Können erschaffen können. Entscheiden Sie sich deshalb nur für Technologien, die etwas mindestens so gut können wie Sie selbst.

Digitale Prothese aus dem einteiligen Verfahren

Die Prothese wird aus einem Stück gefertigt. Ein Verfahren basiert auf einer idealisierten Aufstellung. Um den Aufwand zu reduzieren, werden konfektionierte Fräsronden mit eingebetteten Konfektionszähnen verwendet. Der Zahnarzt muss seine klinischen Schritte anpassen; Kieferrelationsbestimmung und Abformung folgen einem neuen Weg. Aktuell unterstützt das Konzept drei Größen von Zahnbögen, drei Zahnformen und eine begrenzte Zahl an Zahnfarben. Es können nur Patienten mit Angle-Klasse I versorgt werden. Eine individuelle Frontzahnästhetik ist nicht vorgesehen. Ein anderes einteiliges Verfahren nutzt polychrome PMMA-Ronden. Mit einer zweifarbigen PMMA-Ronde lassen sich monolithische Vollprothesen fräsen. Die wellenförmige Grenzfläche zwischen gingiva- und zahnfarbenem Material dient der Reproduktion der Zahnhälse und Papillen. Gefertigt werden können Standardprothesen mit eugnather Zahnaufstellung.

Der Leitfaden "Digitale Prothese für Einsteiger"

Leitfaden „Digitale Prothese für Einsteiger“

Der ultimative Leitfaden für Ihren Einstieg in die digitale Prothese in nur 5 Schritten

Digitale Prothese aus dem zweiteiligen Verfahren

Prothesenbasis und Zahnkranz werden separat gefertigt. Die schnelle Fertigung und dass Ihre Behandler weiterhin nach dem bewährten klinischen Prozedere arbeiten können, sind die Vorteile des Verfahrens. Kritikpunkte beim zweiteiligen Verfahren sind Zahnformen ohne dreidimensionale Schichtstruktur, die häufig einfarbigen PMMA-Kunststoffe für den Zahnkranz und die daraus resultierenden Einschränkungen in der Ästhetik. Darüber hinaus werden die Zahnkranzmaterialien vorwiegend aus ungefüllten PMMA-Kunststoffen hergestellt, die in der Regel eine geringere Verschleißbeständigkeit aufweisen als gefüllte Materialien. Zudem bedarf das Einkleben des Zahnbogens mittels Kaltpolymerisat oder fotosensitiven Harzen eines manuellen Aufwands, der teils komplex ist, in mehreren Schritten erfolgt, Fehlerquellen birgt und Nacharbeit erfordert. Die einheitliche Einschubrichtung des Zahnbogens in die Prothesenbasis führt oft zu einem unbefriedigenden ästhetischen Ergebnis mit kurzen Papillen.

Digitale Prothese aus dem mehrteiligen Verfahren

Die Prothesenbasis wird digital gefertigt und in die gedruckten oder gefrästen Kavitäten werden schließlich präfabrizierte Zähnen eingeklebt. Die neuesten Zahngenerationen für die mehrteiligen Verfahren digitaler Totalprothetik werden von der VITA Zahnfabrik (VITA VIONIC VIGO, 2020) und Dentsply Sirona (IPN 3D, 2019) angeboten. Mit dieser neuen, „digitalen“ Zahngeneration ist eine Ästhetik möglich, die mit der konventionellen Prothese vergleichbar ist. Von VITA werden hochwertige, mit Siliziumoxid gefüllte PMMA-Materialien verwendet, von denen eine gute Verschleißbeständigkeit erwartet werden kann. Ferner bietet der VITA VIONIC Zahn den Vorteil, dass der Zahnhals für die Verklebung bereits vorkonditioniert ist (sandgestrahlt). Ein weiterer Vorteil des mehrteiligen Verfahrens ist, dass sich für Ihre Zahnärzte an dem bewährten klinischen Prozedere nichts ändert.

Welche Hard- und Software brauchen Sie für digitale Prothese wirklich?

Welches digitale Konzept vereint Ihre Qualitätsansprüche mit Wirtschaftlichkeit? Am besten wäre ein Alleskönner. Also, was brauchen Sie konkret für den Einstieg? Eigentlich gar nicht viel. Denn je nach Verfahren und Laborausstattung können Sie einfach mit Ihrer vorhandenen Laborausrüstung (CAD-Software plus Fräseinheit oder 3D-Drucker) arbeiten. Für die CAM-Herstellung mit VITA VIONIC können Sie zum Beispiel alle gängigen 3+2-X-, 5-Xs- sowie 5-X-simultan-Fräseinheiten nutzen. Fräsmaschinen mit Nassbearbeitung sind beim Fräsverfahren von Vorteil.

CAD-Design nach dem Vorbild der Natur – so kann es funktionieren!

Was für eine CAD-Software benötigen Sie für digitale Prothesen? Sie benötigen eine dentale CAD-Software, die mit einem Prothetikmodul die Konstruktion von herausnehmbarem Zahnersatz unterstützt.

Damit Sie eine große Vielfalt an Indikationen abdecken können, sollten in der Zahnbibliothek der Software verschiedene Aufstellkonzepte und Set-ups hinterlegt sein.

Vier Screenshots der 3Shape-Software mit einigen der vielen  Aufstellungen aus der VITA Bibliothek
Beispiel für die vielen auf der VITA Bibliothek aufrufbaren Aufstellungen in der 3Shape-Software
Vier Screenshots der 3Shape-Software mit einigen der vielen  Aufstellungen aus der VITA Bibliothek
Beispiel für die vielen auf der VITA Bibliothek aufrufbaren Aufstellungen in der 3Shape-Software
Vier Screenshots der 3Shape-Software mit einigen der vielen  Aufstellungen aus der VITA Bibliothek
Beispiel für die vielen auf der VITA Bibliothek aufrufbaren Aufstellungen in der 3Shape-Software
Vier Screenshots der 3Shape-Software mit einigen der vielen  Aufstellungen aus der VITA Bibliothek
Beispiel für die vielen auf der VITA Bibliothek aufrufbaren Aufstellungen in der 3Shape-Software

Hinweis

Die Datenbanken (Zahnbibliotheken) in der CAD-Software werden von den Zahnherstellern konfiguriert. Die Qualität der Aufstellung beruht auf der Kompetenz des Zahnherstellers. Idealerweise kann der Zahntechniker auf eine „intelligente“ Bibliothek und verschiedene Aufstellkonzepte zurückgreifen. Hier gibt es große Unterschiede. Die VITA Zahnfabrik berücksichtigt bei dem VITA VIONIC System mehr als 600 Aufstellungen für alle Angle-Klassen. Bei den Bibliotheken anderen Herstellern sind teils deutlich weniger Aufstellungen verfügbar.

Gegenüberstellung Indikationsbreite von Zahnbibliotheken für die Totalprothetik

Digitale Prothesen herstellen und fertigstellen – so funktioniert’s

Klingt alles kompliziert? Keine Sorge, es braucht nur vier Schritte zur digitalen Prothese:
1. Aufstellen: Scan & CAD-Design; 2. Anprobe; 3. Herstellen: CAM-fräsen oder 3D-drucken; 4. Fertigstellen

1. Schritt: Aufstellen (Scan & CAD-Design)

Um in den digitalen Ablauf zu wechseln, werden die Modelle mit dem Laborscanner digitalisiert. Die digitale Modellanalyse bildet die Grundlage für die Aufstellung der Zähne in der CAD-Software. Danach wird aus der Zahnbibliothek die gewünschte Zahngarnitur bzw. Zahnform gewählt. Auf Basis der Zahnauswahl und des ausgewählten Aufstellkonzepts generiert die Software die Aufstellung.

2. Schritt: Anprobe

Ist die Prothese digital aufgestellt, erfolgt die Anprobe. Bei einigen digitalen Verfahren könnte darauf verzichtet werden. Doch Sie wissen selbst: Die meisten Zahnärzte wünschen eine Anprobe, und das aus gutem Grund. Die Anprobe dient der Optimierung der Prothese durch etwaige Modifikationen der Aufstellung. Darauf müssen Sie auch in der digitalen Totalprothetik nicht verzichten. Um eine Anprobe herzustellen, benötigen Sie einen 3D-Drucker oder eine Fräseinheit.

Beispiele für eine Anprobe

3. Schritt: Umstellungen (optional)

Ist nach der Anprobe eine Umstellung (z. B. zur Optimierung der Ästhetik) notwendig, dann lässt sich diese je nach Verfahren und Materialsystem mit mehr oder weniger Aufwand umsetzen. Umständlich ist es, wenn die Anprobe mit dem für die definitive Prothese angefertigten gefrästen oder gedruckten PMMA-Zahnkranz erfolgt und dann Modifikationen notwendig werden. In diesem Fall muss der Zahnkranz neu gefräst oder gedruckt werden. Deutlich komfortabler ist eine Anprobe mit einer Monoblock-Prothese aus Wachs oder mit einer gefrästen Wachsbasis und darin fixierten, präfabrizierten Zähnen. Eine etwaige Umstellung wird erneut eingescannt. Automatisch wird die okklusale Kontaktbeziehung neu konfiguriert.

4. Schritt: Herstellen der definitiven Prothese

Für die Herstellung der definitiven Prothese benötigen Sie einen 3D-Drucker oder eine Fräseinheit und je nach Verfahren präfabrizierte Zähne. Entscheiden Sie sich für ein Materialsystem, welches mit vielen verschiedenen Druckern und Fräseinheiten kompatibel ist, dann können Sie meist auf bereits vorhandene Laborausrüstung zurückgreifen. So ist das VITA VIONIC Materialsystem (VITA Zahnfabrik) beispielsweise für alle gängigen Fräsgeräte und viele 3D-Drucker validiert.

5. Schritt: Fertigstellung der Prothese

Die Fertigstellung ist, je nachdem für welches digitale Herstellverfahren Sie sich entscheiden, unterschiedlich. Bei den mehrteiligen Verfahren (z. B. VITA VIONIC) werden speziell für die digitale Prothese präfabrizierte Zähne in die gefrästen oder gedruckten Kavitäten der Prothesenbasis eingeklebt. Beim VITA VIONIC VIGO Zahn ist die basale Fläche der Zähne so optimiert, dass Sie die Zähne ohne jedwede Vor- oder Nacharbeit verkleben können. Wie in einem Baukastensystem passen die Zähne sicher und rotationsfrei in die Basis und werden mit dem Kleber VITA VIONIC BOND dauerhaft befestigt. Die Interdentalräume verdichten Sie einfach mit einem Flow-Komposit. Die Politur ist völlig mühelos, da die präfabrizierten Zähne bereits eine perfekte Oberfläche haben.

Prozess des Verklebens von präfabrizierten VITA VIONIC VIGO Konfektionszähnen
Prozess des Verklebens von präfabrizierten VITA VIONIC VIGO Konfektionszähnen
Der Leitfaden "Digitale Prothese für Einsteiger"

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Der ultimative Leitfaden für Ihren Einstieg in die digitale Prothese in nur 5 Schritten

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